Osnabrück. Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung hat sich nach Angaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Durch technische Fortschritte veränderten sich beispielsweise Betriebsgrößen und Haltungsformen. Die Landwirtschaft stehe dabei vor der Herausforderung, ihre ökonomischen Interessen, die Nahrungsmittelversorgung und die Bedürfnisse der Tiere in Einklang zu bringen. Zusätzlich rückten ethische Fragestellungen immer stärker in den Vordergrund. Andreas Brinker, Bildungsreferent an der Katholischen LandvolkHochschule Oesede, erläutert in einem Abendvortrag die vielfältigen Anforderungen an die Nutztierhaltung am Beispiel des Huhns. Der Vortrag findet am Donnerstag, 09. Februar, um 18.30 Uhr im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück im Rahmen der DBU-Ausstellung „ÜberLebensmittel“ statt. Der Eintritt ist frei.
Ansprüche an Tierhaltung, Nachhaltigkeit und Preisvorstellungen
Kleingruppen-, Boden- oder Freilandhaltung, konventionell oder ökologisch – Konsumenten haben beim Einkauf die Wahl, entscheidend seien aber oft nicht die Produktionsbedingungen, sondern der Preis, so Brinker. Demgegenüber stünden steigende gesellschaftliche Ansprüche an eine nachhaltige Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung. In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage, wie viel Nutzen Landwirte und Verbraucher von Hühnern als Nutztiere erwarten könnten und wie viel Schutz und Freiheit das Huhn brauche. Passen die verschiedenen Bedürfnisse eigentlich zusammen? Andreas Brinker, der selber Landwirt ist, beleuchtet in seinem Vortrag die Ansprüche an die Tierhaltung aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Er geht dabei auf Nachhaltigkeitskriterien in der Tierhaltung sowie auf die Wertvorstellungen im Umgang mit Tieren ein.
Führung durch die Ausstellung „ÜberLebensmittel“
Vor dem Abendvortrag besteht um 17.45 Uhr die Möglichkeit, die aktuelle Ausstellung im Rahmen einer öffentlichen Führung zu erleben. Sie ist bis Ende 2017 in der DBU zu sehen (montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr). Für Schülerinnen und Schüler gibt es zielgruppengerechte pädagogische Programme. Weitere Informationen zur Ausstellung, zum pädagogischen Programm und zu weiteren Vortragsveranstaltungen finden sich unter www.ausstellung-ueberlebensmittel.de.